Abstimmung Bezirk Höfe (Gemeinde Wollerau)
Ja zum Hochwasserschutz- und Revitalisierungsprojekt
Solch deutliche Zustimmungen sind selten: Der Bezirk Höfe und die Gemeinde Wollerau segnen das Hochwasserschutz- und Revitalisierungsprojekt mit überwältigendem Mehr ab. 16,67 Millionen Franken sind viel Geld. So viel soll das «Hochwasserschutz- und Revitalisierungsprojekt Krebsbach, Roosbach, Sihleggbach» insgesamt kosten. Dennoch haben das Höfner Stimmvolk die Sachvorlage sehr deutlich angenommen. 7399 Ja standen im Bezirk Höfe lediglich 1418 Nein gegenüber, was einer Zustimmung von fast 84 Prozent entspricht. In der Gemeinde Wollerau, die zusätzlich kommunal abstimmen musste, waren es 2023 Ja und ebenso bloss 393 Nein. Warum die Bevölkerung in den Höfen nicht mehr an der Notwendigkeit des Hochwasserschutzes zweifelt, hat zwei Gründe.
Keine Frage – jetzt wird gehandelt
Erstens war da die Hochwassernacht auf den 26. Juli 2016. Sie hat allen endgültig die Augen geöffnet, dass nicht nur etwas, sondern viel unternommen werden muss – und zwar nicht von den privaten Landbesitzern, sondern von der Öffentlichkeit. Dass dies ganz schön ins Geld gehen kann, liegt dabei auf der Hand. Zweitens haben sich die Behörden auf Bezirks- und Gemeindeebene grosse Mühe gegeben, das aktuelle und umfassendste Projekt nach Staldenbach und Sarenbach – also Krebsbach, Roosbach, Sihleggbach – den Betroffenen zu erklären. Über 100 Einzelgespräche wurden im Vorfeld geführt, es gab Infoveranstaltungen, und überhaupt standen die Verantwortlichen allzeit bei Fragen und Anregungen Red und Antwort. Das überdeutliche Abstimmungsresultat ist nun der Lohn für diese Bemühungen.
Bund und Kanton zahlen Hälfte
Ganz so teuer, wie es den Anschein macht, kommt es die Höfnerinnen und Höfner allerdings nicht zu stehen. Von den 16,67 Millionen Franken übernehmen nämlich Bund und Kanton die Hälfte. Die andere Hälfte teilen sich der Bezirk Höfe und seine drei Gemeinden: 4,745 Millionen Franken bezahlt der Bezirk, Wollerau trägt als am meisten betroffene Gemeinde mit 4,225 Millionen Franken die grösste Last, an Feusisberg bleiben nur noch 380 000 Franken und an Freienbach 145 000 Franken hängen. Diese geringen Beträge sind auch der Grund, warum in Feusisberg und Freienbach das Stimmvolk gar nicht befragt wurde. Die Zustimmung liegt nämlich in der Kompetenz der Gemeinderäte, was diese zweifellos auch nutzen werden. Nun wird es für die Bevölkerung spannend sein, die Ausbauschritte mitzuverfolgen. Dabei sind einige Schwerpunkte gesetzt, je nach topografischen Möglichkeiten. Selbstverständlich wird neben dem Hochwasserschutz auch der Ökologie grosses Gewicht beigemessen. Wer eine Vorstellung haben möchte, wie es dereinst aussehen wird, spaziert am besten durch den Bächlipark in Wollerau, wo Krebsbach, Roosbach und Sihleggbach zusammenfliessen und die Massnahmen bereits umgesetzt wurden.