Die Staatsanwaltschaft des Kantons St.Gallen hat bislang insgesamt zehn Personen verhalften lassen, wie sie am Donnerstag mitteilte. Diese werden verdächtigt, mutmasslich über 9000 gefälschte Covid-Zertifikate illegal ausgestellt zu haben und dafür Beträgte zwischen 300 und 800 verlangt zu haben. Darunter sind rund 8000 Impfzertifikate, beim Rest handelt es sich um Genesenen- oder Testzertifikate. Bei den Verhafteten handelt sich um vier Schweizer, drei Serben, einen Iraker, eine Serbin und eine Kroatin; alle mit Jahrgang zwischen 1992 und 2002. Sie hatten in verschiedenen Testzentren gearbeitet und ihre dienstlichen Accounts im Privatbereich für die Erstellung von illegalen Covid-Zertifikaten missbraucht. Ihnen und den Abnehmerinnen und Abnehmerin der illegal hergestellten Zertifikate wird Urkundenfälschung vorgeworfen. «Bislang hat sich eine Handvoll Abnehmerinnen und Abnehmer zu einer Selbstanzeige entschlossen», so die Staatsanwaltschaft St. Gallen. «Sie können gemäss bundesgerichtlicher Rechtsprechung mit einer deutlichen Strafreduktion rechnen».
Existenz gefälschter Zertifikate seit Dezember bekannt
Ausgangspunkt für die Strafverfahren war gemäss Medienmitteilung ein Hinweis über illegal ausgestellte Impfzertifikate, der Anfang Dezember 2021 beim Gesundheitsdepartement einging. Das Gesundheitsdepartement informierte am 23. Dezember, dass tags zuvor über 8000 illegal ausgestellte Impfzertifikate annulliert und Untersuchungen eingeleitet worden waren.
Sonderkommission gebildet
Die Unterschungen laufen mit Hochdruck. Fünf Staatsanwältinnen und Staatsanwälte würden das Strafverfahren führen. Die Kantonspolizei habe eine Sonderkommission gebildet und stehe mit mehr als zehn Mitarbeitenden im Einsatz. Dabei werde vor allem die Auswertung diverser Datenträger noch längere Zeit in Anspruch nehmen. «Aufgrund der umfangreichen Untersuchungen kann derzeit kein Datum für den Abschluss des Verfahrenskomplexes genannt werden», so die Mitteilung. Für sämtliche beschuldigten Personen gilt die Unschuldsvermutung.