Auf den ersten Blick macht das Steinhaus in Tuggen, von Einheimischen auch mit einem Augenzwinkern «Steinhaufen» genannt, einen wenig herrschaftlichen Eindruck. Doch der Schein trügt. 15 auf 14 Meter misst der Grundriss des stattlichen Baus, vier Stockwerke ist er hoch. Das Haus hat eine fast 600-jährige Geschichte.
Ein stattlicher Herrenhof mass laut Architekt Toni Schnellmann damals nur rund ein Viertel des Grundrisses. Schnellmann und Architekt Jean-Jacques Auf der Maur sind von der Stiftung Steinhaus Tuggen mit der Sanierung und dem Umbau des «Steinschatzes», wie sie das Haus von 1448 liebevoll umgetauft haben, betraut. Es ist auf höchster Ebene denkmalgeschützt. Nach Fertigstellung der Arbeiten soll das 1977 gegründete Marchmuseum hier einziehen – zurzeit ist es im Kraftwerk Rempen beheimatet.
Einst lag es direkt am See
«Das Haus lag einst unmittelbar am Wasser», erklärt Toni Schnellmann. Denn wo heute Kinder im Garten spielen, erstreckte sich der Tuggnersee, der um 1550 verlandete. Ein Rundgang um das Haus zeigt: In der repräsentativen Fassade mit Treppenaufgang an der damaligen Seefront waren unten drei Tore eingelassen. «Sie dienten dem Warenumschlag», erklärt Jean-Jacques Auf der Maur. Denn sie führen direkt ins Erdgeschoss, das mit groben Kopfsteinen gepflästert war und vermutlich als Lagerraum für Güter wie Salz und andere wertvolle Handelswaren diente.