Trotz vergleichsweise wenig Manpower seien in diesem Kanton bereits einige Meilensteine erreicht worden: Als erst viertes Schweizer Polizeikorps kann die Schwyzer Cyberpolizei die Sperrung von «.ch»-Internetdomain-namen beantragen. Ausserdem baute der Fachbereich Cybercrime eine Wissensdatenbank für die Schwyzer Polizisten auf, in der Phänomene, wie zum Beispiel Online-Anlagebetrug, aufgelistet und erklärt sind. So werden Cybercrime-Delikte schell erkannt und die notwendigen Abklärungen gemacht.
Aufgrund der zunehmenden Anzahl an Delikten im virtuellen Raum wurde in den letzten Monaten eine Fallpriorisierung erarbeitet. «Wir können uns zurzeit nur auf die wichtigsten Ermittlungen beschränken», erklärt Bonderer. Zum Glück blieb man im Kanton Schwyz bisher von grösseren Angriffen auf IT-Infrastrukturen verschont, der die personellen Ressourcen des Fachbereichs Cybercrime binden würde.
Wo ist das Geld hin?
Die häufigsten Opfer von Online-Kriminalität erleiden entweder Bestellbetrug oder Online-Anlagebetrug: Oft geht es dabei um iPhones oder Thermomix-Maschinen, die zwar bezahlt, aber nie verschickt werden, oder um Geldanlagen mit versprochener «hoher Rendite», wo die Finanzen plötzlich verschwinden.
Das Problem der Schwyzer Polizei ist hierbei, dass die Wurzeln der Cyberkriminellen meist im Ausland liegen und zur Verfolgung der Täter eine Kooperation zwischen nationalen Polizeien nötig ist. «Ein Rechtshilfeverfahren im Ausland ist träge. Vielfach dauert es Monate bis überhaupt eine Antwort kommt», erklärt Valentin Bonderer. Der Aufbau eines internationalen Netzwerkes läuft erst an.
Trotzdem: Erste Erfolge wurden schon erzielt, so hat die Kapo Schwyz zusammen mit französischen Kollegen in Frankreich schon Hausdurchsuchungen durchgeführt.
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