von Andreas Knobel
Es ist kein gewöhnlicher Urnengang am kommenden Sonntag – wie zurzeit ja nichts gewöhnlich ist. So trifft nicht einmal das Wort «Urnengang» zu, denn es gibt in den Höfner Gemeinden gar keine Abstimmungslokale. Die Couverts mussten bis gestern abgeschickt werden, damit sie rechtzeitig eintreffen. Man kann sie jedoch auch persönlich bei den Gemeindekanzleien einwerfen. Allerdings spätestens bis am Sonntag um 11 Uhr, wie die drei Gemeindeschreiber Albert Steinegger, Freienbach, Andreas Meyerhans, Wollerau und Hans Peter Spälti, Feusisberg, übereinstimmend erklären.
Aber lohnt es sich dieses Mal überhaupt, seine Bürgerpflicht zu erfüllen? Immerhin wurden alle drei nationalen Vorlagen – die Begrenzungsinitiative sowie die Änderungen des Jagdgesetzes und der Kinderdrittbetreuungs kosten – verschoben. Auch die kantonale Teilrevision der Volksschulverordnung kommt nicht zur Abstimmung. Und schliesslich gibts auch auf kommunaler Ebene nichts zu entscheiden, da bekanntlich die Gemeindeversammlungen noch nicht abgehalten werden konnten.
Bei den Wahlen wirds spannend
Und dennoch stehen wichtige Entscheide an – nämlich Wahlen. So wird kantonal der letzte Regierungsratssitz an Sandro Patierno, Michael Fuchs oder Peter Abegg vergeben. Auf Bezirksebene gilt es, nicht nur die neue Frau Bezirksammann Yolanda Fumagalli und andere Bezirksräte zu bestätigen, sondern zwei vakante Sitze im Bezirksrat zu besetzen. Dafür stehen Nicole Fritsche, André Baron und Edgar Reichmuth zur Auswahl.
Ganz spannend wird es in Freienbach, wo gleich vier Kandidierende aus vier Parteien um einen Gemeinderatssitz buhlen. Bei dieser Ausmarchung zwischen Verena Vanomsen, Christoph Räber, Guido Cavelti und Ernst Schärer dürfte es knapp werden, mit einem zweiten Wahlgang ist zu rechnen.
Und schliesslich stellt sich in Feusisberg der parteilose Lukas Bachmann den beiden offiziellen Kandidaten Corina Freimüller und Danilo Rosalen entgegen. Lediglich in Wollerau gibt es reine Bestätigungswahlen.
Besser als befürchtet
Da der Wahlkampf Corona-bedingt eingeschränkt war, befürchten etliche Kandidaten eine schwache Stimmbeteiligung. Dies können die drei Gemeindeschreiber jedoch nicht bestätigen. «Die Stimmbeteiligung liegt in Wollerau trotz ruhigem Wahlkampf mit rund 24 Prozent bereits höher als vor zwei Jahren», erklärt Andreas Meyerhans.
Die Stimmbeteiligung bei Wahlen auf kommunaler Ebene sei grundsätzlich bescheiden, fügt Hans Peter Spälti an. Das sei vor zwei und vor vier Jahren schon so gewesen und werde sich trotz mehr Kandidaturen nicht verändern. Für Feusisberg rechnet er mit einer Stimmbeteiligung von etwa 30 Prozent.
Der Rücklauf in Freienbach liege aktuell bei 29 Prozent, berichtet Albert Steinegger. Das ist recht hoch, denn in den Jahren 2018 und 2016 habe die Stimmbeteiligung bei den Gemeinderatswahlen bei nur 21 und 20 Prozent gelegen.
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Anerkennung für Kandidierende
Es sieht also gar nicht so schlecht aus. Anzufügen bleibt allenfalls noch, dass eine hohe Stimmbeteiligung trotz fehlender Sachabstimmungen auch eine Anerkennung für die Kandidierenden wäre, die sich für ein öffentliches Amt zur Verfügung stellen …
Vollständiger Artikel in der Printausgabe des «Höfner Volksblatt» zu lesen.