Es wäre eigentlich alles vorbereitet für die Höfner Fasnacht – und doch schwebt alles etwas im Ungewissen. Die Frage bleibt, ob nun die Fasnacht in den Höfen stattfindet oder nicht. Darauf gibt es noch keine schlüssige Antwort, alles hängt von den aktuellen Beschlüssen der Behörden zu den Pandemiemassnahmen ab. Und doch kann Sacha Reichmuth, der neue Vorsitzende der Vereinigten Höfner Fasnachtsgesellschaften, zumindest mal für den Dreikönigstag am Donnerstag für Klarheit sorgen.
Schon länger fest steht, dass die grössten Höfner Publikumsanlässe
abgesagt werden mussten. Dies sind einerseits die Höfner Narrenfahrt vom 6. Januar, anderseits die Be-zirksumzüge vom 29./30. Januar in Freienbach – da hilft auch das Motto «Jetzt erscht rächt» nichts.
Vieles, aber nichts Offizielles
Auch rund um den Dreikönigstag mit dem Fasnachtsauftakt in allen Dörfern gibts nichts zu feiern, zumindest offiziell. «Sämtliche öffentlichen Veranstaltungen fallen ins Wasser», macht Sacha Reichmuth klar. Dennoch werde in den meisten Ortschaften in die Fasnacht gestartet, einfach intern im kleinen Rahmen.
So würden sie zum Beispiel den Höfner Maskenbaum wieder aufstellen, dieses Mal vor der Pfarrkirche in Freienbach. Auch die Machtübergabe von den politischen an die fasnächtlichen Obrigkeiten werde vonstatten gehen. In Wollerau übergibt Gemeindepräsident Christian Marty das Regierungsschwert an den Fidelitas-Narrenweibel Adrian Bürgi, in Schindellegi wechselt das Zepter vom Gemeinderat zu den Sihlhexen.
Überhaupt dürften an Dreikönigen in etlichen Höfner Ortschaften durchaus verschiedene Bööggen zu sehen sein, erklärt Reichmuth. Allerdings finde dies alles lediglich in kleinem Rahmen oder gar intern statt, die «Dorfplatzstürmete» in Pfäffikon etwa dürfte so zum lauen Lüftchen werden. Deshalb wurde auch konsequent auf Werbung verzichtet. So könne alles in coronakonformem Rahmen gehalten werden, «sonst kommen wir in Teufels Küche».
Endlich wieder richtige Trychler
Sicherlich werden am 6. Januar auch einige Einscheller zu hören sein. Für sie ist ja Abstandhalten ohnehin kein Problem, ganz zu schweigen von den Geisslechlepfer. Er freue sich, wenn dieses traditionelle Brauchtum wieder für das Einläuten der fünften Jahreszeit gepflegt und nicht für politische Zwecke missbraucht werde, macht Sacha Reichmuth seinem Ärger Luft. Die Freiheits-Trychler hätten nämlich viel kaputt gemacht, worunter nun die echten fasnächtlichen Einscheller zu leiden hätten.
Fasnachtsvirus ist stärker
So überlebe die Fasnacht diese Pandemie ganz bestimmt, nicht zuletzt dank der «Schluckimpfung», ist sich der neue Vorsitzende der Vereinigten Höfner Fasnachtsgesellschaften sicher. «Denn das Fasnachtsvirus ist stärker als das Coronavirus», bringt es Sacha Reichmuth auf den Punkt, «nur ist es leider nicht so ansteckend.»