Eigentlich sind die Midnight Projekte sehr beliebt bei der Märchler Jugend. Dies zeigen die Zahlen aus dem Jahr 2019. Damals nahmen zwischen 140 und 160 Jugendliche an den Startabenden in Altendorf und Buttikon teil. Im letzten Jahr musste der Saisonstart aufgrund der Pandemie verschoben werden. Statt im Oktober 2020 begann die Saison im März 2021. Gestartet wurde mit rund 45 Jugendlichen – also etwa einem Drittel des Vorjahres. Wie Isabelle Lenggenhager vom Jugendbüro March erklärt, sind die Zahlen in dieser Saison nicht besser. An den Startabenden kamen erneut bloss 45 Jugendliche in Altendorf und in Buttikon. Immerhin: «Aktuell zählen wir pro Abend knapp 70 Jugendliche in Altendorf und Buttikon. Das sind etwa 10 bis 20 Jugendliche weniger als noch vor zwei Jahren.» Den Jugendtreff Wangen besuchten vor der Corona-Krise durchschnittlich 20 Jugendliche. Heute schwanken die Zahlen sehr – auch aufgrund der zunehmenden Fälle.
Nicht alle Eltern achten genügend auf ihre Kinder
«Viele Jugendliche würden gerne kommen, dürfen aber nicht, weil die Eltern Angst haben, dass sie sich bei uns mit dem Coronavirus anstecken», weiss Isabelle Lenggenhager. Sie versteht zwar die Bedenken, sorgt sich aber um das Wohl der Jugendlichen. Denn wie sie festgestellt hat, sind auch auf den beliebten Aussenplätzen weniger Jugendliche anzutreffen als im letzten Jahr. Dies lässt Lenggenhager darauf schliessen, dass diese vermehrt zu Hause sitzen, isoliert werden und ihre Freizeit online verbringen. «Ich mache mir Sorgen um sie, weil ich nicht weiss, wie es ihnen zuhause geht.» Denn nicht alle Jugendlichen hätten Eltern, die sich kümmern, sich sorgen und erkennen, wenn die Teenager etwas beschäftigt. «Gerade für diese Jugendlichen wäre es wichtig, rausgehen zu können und sich fernab von den Problemen in der Schule und zu Hause mit Gleichaltrigen auszutauschen. » Zudem seien Sport und Bewegung, wie es die Midnight-Projekte bieten, auch wunderbare Stressventile. «Und Jugendliche haben bekanntlich viele Gründe für Stress.»