Samuelson war gleichsam auf dem Wasser zu Hause. Den Sommer verbrachte er in und auf dem Lake Pepin in Minnesota. Am liebsten liess er sich vom Motorboot seines Bruders auf einem grossen Holzbrett übers Wasser ziehen. Im Winter lief er Ski. Das müsste eigentlich auch auf dem Wasser funktionieren, sagte er sich.
Er versuchte es mit normalen Skiern. Ging nicht. Auch Fassdauben versagten. Also liess er sich zwei Bretter im Format 240 mal 23 Zentimeter zimmern. Die Enden bog er hoch, indem er die Latten stundenlang im Waschkessel seiner Mutter heiss einweichte.
Es folgten wochenlang misslungene Versuche, die Samuelson zum Gespött der Dorfjugend machten. Bis zu dem ominösen 29. Juni 1922, als er begriff, dass er die Spitzen beim Fahren stark nach oben halten musste. Erst blieb er nur ein paar Meter aufrecht, dann wurden es immer mehr, schliesslich war er so gut, dass er Schaulustige aus der ganzen Gegend anzog.